Der Qualitätsbericht zum Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen erscheint jedes Jahr. So lassen sich Qualitätsverbesserungen objektiv nachverfolgen.
Der SPNV-Qualitätsbericht wertet jährlich aus, wie sich das Qualitätsniveau im Nahverkehr auf der Schiene entwickelt hat. Durch den Vergleich von Kennzahlen, die über mehrere Jahre vorliegen, können Tendenzen entdeckt und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die den Schienenpersonennahverkehr langfristig stärken sollen.
Betrachtet wird dabei sowohl die Betriebsqualität als auch die Leistungsfähigkeit der Eisenbahninfrastruktur in NRW. Inhaltlich liegen dem Qualitätsbericht größtenteils objektiv messbare Daten zugrunde. Dazu zählen beispielsweise die Pünktlichkeit oder Zugausfälle. Diese Werte ergeben sich aus den Liefernachweisen der Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Der aktuelle SPNV-Qualitätsbericht 2024 ist hier zum Download (PDF) verfügbar.
Ergänzt wird das Informationsangebot über die Qualität im SPNV in NRW durch das Online-Tool „SPNV-Qualitätsmonitor NRW" und das "SPNV-Qualität: Faktenblatt".
Ausgangslage
In dem jährlichen SPNV-Qualitätsbericht werden die qualitätsrelevanten Daten der SPNV-Aufgabenträger in NRW ausgewertet und zusammengefasst dargestellt. Der erste landesweite Qualitätsbericht erschien im Jahr 2004. Seit 2009 stehen alle Qualitätsberichte auf der Internetseite des Kompetenzcenters Integraler Taktfahrplan NRW (KC ITF) zur Verfügung.
In dem jährlichen SPNV-Qualitätsbericht werden die qualitätsrelevanten Daten der SPNV-Aufgabenträger in NRW ausgewertet und zusammengefasst dargestellt. Da die Datengrundlage in den einzelnen Räumen aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den Verkehrsverträgen zwischen den SPNV-Aufgabenträgern und den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) sehr heterogen ist, beschränkt sich der landesweite Qualitätsbericht bei der vergleichenden Darstellung der Betriebsqualität auf die Kriterien Pünktlichkeit und Zugausfälle. Beispielsweise liegen die Toleranzwerte für die Pünktlichkeit je nach Verkehrsvertrag zwischen 0 und 5 Minuten. Im Interesse der Vergleichbarkeit wird deshalb für alle Linien eine einheitliche Toleranzzeit von 3:59 Minuten angesetzt. Die Toleranzzeit ist damit deutlich enger gefasst als der bundesweit durch die DB kommunizierte Wert von 5:59 Minuten, bis zu dem Züge als pünktlich eingestuft werden.
Das Jahr 2024 war für den SPNV qualitativ besonders problematisch, da sich viele einschränkende Faktoren überlagert haben. Die chronisch überlastete und in Teilen störungsanfällige Infrastruktur sowie ein hoher Anteil an Mischverkehrsstrecken machen den Betrieb der Nahverkehrslinien in NRW dauerhaft anspruchsvoll. In 2024 ist die Zahl der auswirkungsstarken Baustellen weiter gestiegen. Zudem verschärft der Personalmangel in der Branche die Situation noch weiter. Die Fahrplanstabilität und das Pünktlichkeitsniveau sind dabei je nach Teilraum oder Korridor in NRW sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Folgende Aussagen trifft der SPNV-Qualitätsbericht zur Betriebsqualität im Jahr 2024:
- Pünktlichkeit:
2024 beträgt die durchschnittliche Pünktlichkeitsquote aller in NRW verkehrenden SPNV-Linien 74,9 %. Damit ist die Pünktlichkeitsquote noch unter das bereits niedrige Niveau der Vorjahre gefallen.
Bei den RE-Linien ist die Pünktlichkeitsquote deutlich gesunken auf 66,7% in 2024. Die RE-Linien weisen damit im Vergleich zu den anderen Produktgruppen RB und S-Bahn wie in den Vorjahren die mit Abstand niedrigste Pünktlichkeitsquote auf. Gründe hierfür sind vielfach die langen Linienwege der RE-Linien mit Durchfahrung von meist mehreren hoch ausgelasteten Kontenbahnhöfen und Streckenabschnitten sowie Strecken mit Baustellen.
Die Pünktlichkeitsquote der RB-Linien ist im Jahr 2024 auf 78,6 % gesunken. Das Pünktlichkeitsniveau der RB-Linien ist sehr unterschiedlich. Linien mit kurzen Laufwegen oder auf separater Infrastruktur mit wenigen Wechselwirkungen zu anderen Verkehren erreichen gute Pünktlichkeitswerte (≥95 %).
Die S-Bahn-Linien erreichen eine Pünktlichkeitsquote von 78,4 %. Die negative Pünktlichkeitsentwicklung der Vorjahre setzt sich damit in 2024 fort.
- Zuverlässigkeit und Ausfälle:
Insgesamt sind im Jahr 2024 etwa 20 Mio. Zugkilometer in NRW ausgefallen. Bei einem gesamten Zugkilometer-Volumen von 117,7 Mio. Zug-km entspricht das rund 17 %.
Die Zuverlässigkeitsquote gibt Auskunft über die nicht vorhersehbaren Ausfälle. Ursachen sind beispielsweise ein kurzfristiger Personalausfall, Fahrzeug- oder Infrastrukturstörungen, Streik, Notfalleinsätze oder witterungsbedingte Störungen. Bei nicht vorhersehbaren Ausfällen ist das Fortsetzen der Reise nicht ohne weiteres möglich bzw. nur mit Verspätungen oder zusätzlichen Umstiegen möglich. Spontane Ausfälle, häufig in Kombination mit einer nicht ausreichenden Kommunikation, verursachen erhebliche Störungen im Reiseablauf. Die nicht vorhersehbaren Ausfälle sind 2024 leicht gesunken auf 6,4 Mio. Zug-km, liegen aber immer noch auf hohem Niveau. Anhand der Häufung einzelner Störungsgründe lässt sich erkennen, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Der SPNV-Qualitätsbericht enthält hierzu eine differenzierte Darstellung.
Neben den nicht vorhersehbaren Zugausfällen werden auch die vorhersehbaren Zugausfälle dokumentiert, denn auch planmäßige Ausfälle führen zu Qualitätseinbußen (zusätzlicher Umstieg, verlängerte Fahrzeit, Komforteinbußen). Die vorhersehbaren Zugausfälle lagen im Jahr 2024 bei rund 11,6 Mio. Zug-km und sind damit weiter gestiegen.
In die Kategorie „abgestimmte personal- und fahrzeugbedingte Ausfälle“ fallen im Jahr 2024 rund 2,6 Mio. Zug-km. Diese „Leistungen“ sind bewusst aus dem Fahrplan herausgenommen worden, um die verbleibenden Fahrten verlässlicher anbieten zu können. Alternativangebote wurden rechtzeitig kommuniziert.
Neben der Betriebsqualität wird im SPNV-Qualitätsbericht auch die landesweite Infrastrukturqualität erfasst.
- Schienennetz: Um eine umfassende Datengrundlage zur Leistungsfähigkeit der Eisenbahn-Infrastruktur in NRW zu erhalten, wird der Zustand des SPNV-Netzes anhand des „Verzeichnisses der örtlich zulässigen Geschwindigkeiten (VzG)“ sowie der „Verzeichnisse der Langsamfahrstellen (La-Verzeichnis)“ der Infrastrukturbetreiber analysiert. Langsamfahrstellen sind Streckenabschnitte, auf denen z.B. aufgrund von Bautätigkeit oder Infrastrukturmängeln nicht die maximale Geschwindigkeit gefahren werden kann.
Eine Analyse der Langsamfahrstellen zeigt, dass Mängel bei der Schieneninfrastruktur weiterhin gravierend sind. Insgesamt stieg die durchschnittliche Anzahl Langsamfahrstellen erneut je Monat von 81 im Jahr 2023 auf 92 im Jahr 2024. Kritisch zu werten sind vor allem die Langsamfahrstellen, die über einen langen Zeitraum bestehen und den Betrieb spürbar beeinflussen. Bei manchen Langsamfahrstellen liegen zudem – zum Teil trotz vorhandenem Baurecht – keine konkreten Perspektiven zur Beseitigung vor.
- Verkehrsstationen: Neben dem Zustand des Schienennetzes ist das Erscheinungsbild der Verkehrsstationen im SPNV-Qualitätsbericht dargestellt. Gewichtung und Ausgestaltung der Bewertungskriterien stehen jedem Aufgabenträger frei (NWL, go.Rheinland und VRR), um damit eigene Schwerpunkte berücksichtigen zu können. Daher wird die Stationsqualität im SPNV-Qualitätsbericht einzeln nach den Ergebnissen der Aufgabenträger dargestellt. Detaillierte Informationen hierzu stehen auch in den Stationsberichten der drei Aufgabenträger.
Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich im Jahr 2024 die Stationsqualität bei go.Rheinland und im NWL verbessert, im VRR jedoch verschlechtert.
Weiterhin informiert der landesweite Qualitätsbericht über die Organisation des SPNV in NRW sowie über das Leistungsangebot, die tätigen EVU und die in Ausschreibungsverfahren vergebenen SPNV-Netze. Außerdem gibt der landesweite Qualitätsbericht Einblicke in die Arbeit der Schlichtungsstelle Nahverkehr.
Im Qualitätsbericht SPNV NRW werden jährlich wechselnde Schwerpunktthemen aufgegriffen. Im Jahr 2024 sind dies z.B.:
- Die in den nächsten Jahren geplante Generalsanierung von bundesweit 40 Korridoren, von denen 10 Korridore in NRW liegen, soll eine höhere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Infrastruktur, eine höhere Pünktlichkeit sowie attraktive, saubere und barrierefreie Bahnhöfe bewirken.
- Im Laufe des Jahres 2025 werden Großbaustellen wie die Inbetriebnahme der Elektronischen Stellwerke ESTW „Linker Rhein“ und „Köln Hbf“ für mehr Stabilität im Kölner Bahnverkehr sorgen. Seit November 2024 erfolgt der dreigleisige Ausbau der Betuwe-Route zwischen Oberhausen und Emmerich.
- Neue mobile Haltestellenmasten für den Schienenersatzverkehr sorgen für mehr Digitalisierung und Kundenorientierung in der Fahrgastinformation. Fahrgäste können an der Bushaltestelle digital und in Echtzeit Abfahrtszeiten des Schienenersatzverkehrs abrufen. Die mobilen Haltestellenmasten sind flexibel einsetzbar und im landesweit einheitlichen Design für die Baustellenkommunikation gestaltet.
- Mit dem Aktionsprogramm „Personal für mehr Zuverlässigkeit im Betrieb“ begegnen die drei SPNV-Aufgabenträger und die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen dem branchenweiten Personalmangel und realisieren zugleich ein Handlungskonzept, damit das Angebot auf der Schiene für die Fahrgäste wieder planbarer wird.
Seit 2021 wird der jährliche SPNV-Qualitätsbericht NRW mit seinen umfangreichen Analysen und Hintergrundinformationen um weitere Informationsangebote ergänzt:
- Der SPNV-Qualitätsmonitor NRW stellt in kompakter Form Qualitätskennwerte des SPNV dar. Diese werden quartalsweise aktualisiert und stehen deshalb zeitnah der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das Online-Tool bietet eine linienscharfe Auswertung der Qualitätskennzahlen. Die Ergebnisse können nach verschiedenen Kriterien gefiltert, sortiert und angezeigt werden. Für jede Linie wird ein aussagekräftiger Gesamtwert ermittelt, der die betriebliche Komplexität, mit der der Betrieb einer Linie verbunden ist, berücksichtigt. So lassen sich die Kennzahlen verschiedener Linien vergleichen.
- Mit dem SPNV-Qualität: Faktenblatt ist ein übersichtliches Medium geschaffen worden, das Veränderungen und Trends der Betriebs- und Infrastrukturqualität in NRW kompakt wiedergibt. Die Faktenblätter stehen zum Download zur Verfügung und werden ebenfalls quartalsweise aktualisiert. Sie enthalten Aussagen zu Pünktlichkeit, Zugbildung, Zuverlässigkeit und Ausfallursachen für die drei Produkttypen RegionalExpress (RE), RegionalBahn (RB) und S-Bahn (S).
Akteure
Das Land NRW hat im Jahr 2004 die Erstellung eines jährlichen Qualitätsberichts für den SPNV in NRW initiiert und unterstützt seitdem dessen Erstellung.
Seit 2011 ist das Kompetenzcenter ITF NRW, angesiedelt beim NWL am Standort Bielefeld, mit der Erstellung des SPNV-Qualitätsberichtes NRW betraut. Die in den letzten Jahren erschienenen Qualitätsberichte stehen auf der Internetseite des KC ITF zur Verfügung (Downloadbereich des KC ITF NRW).
Die SPNV-Aufgabenträger VRR, go.Rheinland und NWL veröffentlichen für ihr Verbandsgebiet regionale Berichte zur SPNV-Qualität, die teilweise eine weitergehende Differenzierung aufweisen. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Berücksichtigung "weicher" Kriterien, die durch „Profitester“ und Kundenzufriedenheitsuntersuchungen erhoben werden, die Qualität der Fahrgastinformation, den Zustand der Fahrzeuge, das Zugbegleitpersonal und die Situation an den Bahnhöfen betreffen.
Probleme und Aufgaben
NRW ist noch entfernt von zufriedenstellenden Pünktlichkeitswerten (Zielmarke: 95% und besser). Alle Beteiligten unternehmen fortlaufend viele Anstrengungen, die SPNV-Verlässlichkeit in NRW zu steigern. Bis die Anstrengungen durchschlagende Wirkung zeigen, ist jedoch noch viel Geduld erforderlich. Einerseits beeinträchtigen Baumaßnahmen an Bahnhöfen oder im Bereich der Gleise den Regelverkehr. Die Baumaßnahmen sorgen aber nicht nur für eine Instandsetzung der Infrastruktur, sondern oftmals auch für ihre deutliche Verbesserung.
Insbesondere das Jahr 2020 hat gezeigt, dass die Infrastruktur in NRW teils zu stark belastet ist und sich dies auf die Betriebsqualität auswirkt. Auch wenn der Corona-Grundfahrplan keine erfreuliche Angebotsumstellung war, wurde dadurch deutlich, dass mit weniger Angebot auf der gleichen Schieneninfrastruktur die Betriebsqualität erheblich ansteigt. Da das Angebot im SPNV, auch im Sinne der Umwelt, langfristig ausgebaut werden soll, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass ein Ausbau der Schieneninfrastruktur ein wichtiger Eckpunkt der zukünftigen Planung sein muss.
Bundesweit wird bei der Schieneninfrastruktur derzeit das Ziel verfolgt, mit moderner Signal- und Stellwerkstechnik die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Auch in Nordrhein-Westfalen werden alte, teils noch mechanisch betriebene Stellwerke zu elektronischen Stellwerken (ESTW) aufgerüstet. Mit dieser modernen Technik wird auch die Anforderung zur Einführung des europäischen Zugbeeinflussungssystems European Train Control System (ETCS) erfüllt. Damit lassen sich auch Kapazitätssteigerungen auf den Strecken realisieren.
Die Vielzahl der Baumaßnahmen im Streckennetz, die zurzeit geplant oder bereits realisiert wird, führt mittelfristig zu einem verbesserten Infrastrukturzustand. Durch die Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der Einführung des Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird eine deutliche Verbesserung des Betriebsablaufs auf der Achse Köln - Düsseldorf - Essen - Dortmund - Hamm erwartet. Im Projekt „Robustes Netz NRW“ (ÖPNV-Offensive NRW) werden gezielt kleinere Infrastrukturprojekte geplant und realisiert, die auch bei zukünftigen Baumaßnahmen die Flexibilität im Betrieb erhöhen und ein gegen Verspätungen und Zugausfälle widerstandsfähigeres Schienennetz ermöglichen. Eine Maßnahme im Robusten Netz NRW I war der Einbau einer Weichenverbindung in Köln Messe/Deutz. Sie schafft im stark frequentierten Kölner Eisenbahnknoten zusätzliche Einfahrmöglichkeiten in den Bahnhof Köln Messe/Deutz für Züge des Nah- und Fernverkehrs. Diese Maßnahme wurde im Jahr 2022 erfolgreich umgesetzt.
Die Anzahl Baustellen wird in den nächsten Jahren weiter steigen, auch die Zahl beteiligter Akteure wird zunehmen. Das ist zum einen Folge der komplexeren Baumaßnahmen mit zunehmend größeren Betroffenheiten und zum anderen bedingt durch die Heterogenität der Betreiber (aktuell 17 Eisenbahnverkehrsunternehmen, EVU). Beide Entwicklungen stellen die Baustellenkommunikation insgesamt vor neue Herausforderungen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich deshalb entschieden, die drei Aufgabenträger und die EVU bei der Baustellenkommunikation zu unterstützen.
- In einem ersten Schritt wurde im Jahr 2020 eine Stelle „Koordination Baustellenkommunikation NRW“ beim Kompetenzcenter ITF eingerichtet. Ein zentrales Handlungsfeld ist die landesweite Standardisierung und Vereinheitlichung der Baustellenkommunikation gegenüber den Fahrgästen.
- Seit Sommer 2022 werden alle Informationen über Baustellen und ihre Auswirkungen auf Aushängen in Vitrinen und Plakaten landesweit einheitlich gestaltet. Auch arbeiten die EVU bei der Planung und Organisation von Schienenersatzverkehren mit Bussen inzwischen eng zusammen.
- In Betrieb genommen haben die drei nordrhein-westfälischen Aufgabenträger für den Regional- und S-Bahn-Verkehr 2025 insgesamt 140 mobile und digitale Haltestellenmasten.
Um die Baustellenkoordination und -kommunikation dauerhaft organisatorisch und operativ belastbar aufzustellen, stellt das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium jährlich landesweit 30 Millionen Euro zur Verfügung.
Weiterhin sind durch eine verlässliche und zeitgerechte Bereitstellung der Fahrzeuge Anfangsverspätungen, die sich im Fahrtverlauf summieren können, vermeidbar. Der konsequente Einsatz spurtstarker Fahrzeuge mit ausreichenden Kapazitäten kann Verspätungen im Fahrtverlauf reduzieren. Einen wichtigen Beitrag leisten hier z. B. die neuen RRX-Fahrzeuge vom Typ Desiro HC RRX. Damit Fahrpläne in der Praxis einzuhalten sind, müssen ausreichende Pufferzeiten und erhöhte Fahrgastwechselzeiten auf stark frequentierten Streckenabschnitten berücksichtigt werden. Die SPNV-Aufgabenträger haben auch Vorbereitungen zum Einsatz von zahlreichen neuen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben getroffen. Die damit beschlossene Ablösung veralteter Dieseltriebzüge wird sukzessive in den nächsten Jahren erfolgen, z.B. ab Dezember 2025 im Niederrhein-Münsterland-Netz und im HEMU-Netz Düren sowie ab Dezember 2028 im Netz Nördliches Westfalen.
Die Fortführung der Modernisierung von Verkehrsstationen (MOF 3, Modernisierungsmaßnahmen an den RRX-Außenästen sowie das BahnhofskonzeptPlus des Bundes) trägt dazu bei, die Stationsqualität flächendeckend zu steigern.
Um den Schienenverkehr in Nordrhein-Westfalen zu unterstützen, wurde 2019 die Gemeinschaftsinitiative „Fokus Bahn“ zwischen Aufgabenträgern, EVU und dem Verkehrsministerium gestartet. Fokus Bahn wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. In dieser Initiative setzen sich die Akteure unternehmensübergreifend für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Bahnbranche ein, die zu langfristigen Verbesserungen beim Eisenbahnverkehr führen soll. Beim Thema „Fachkräftegewinnung“ konnten durch das Landesprogramm Fokus Bahn NRW bereits signifikante Erfolge verzeichnet werden.