Weiltäufiges Schienennetz mit vielen Oberleitungen und eingen Zügen.
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SPNV-​Qualitätsmonitor NRW

Alle Nahverkehrslinien auf der Schiene im Überblick

Die Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-​Westfalen untersuchen kontinuierlich, wie sich das Qualitätsniveau im SPNV entwickelt. Dazu zählen alle Nahverkehrszüge auf Eisenbahngleisen wie RegionalExpress (RE), RegionalBahn (RB) und S-​Bahn (S).

Aus den quartalsweise erhobenen Messdaten berechnen die Aufgabenträger und das Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan (KC ITF) Qualitätskennzahlen für alle SPNV-​Linien in NRW. Im SPNV-​Qualitätsmonitor NRW können die Ergebnisse nach verschiedenen Kriterien gefiltert und sortiert angezeigt werden.

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nicht um tagesaktuelle Qualitätsdaten handelt, sondern zurückliegende Quartale dargestellt werden. Vom Ende eines Quartals bis zur Aktualisierung des Qualitätsmonitors vergehen, aufgrund von Vertragsfristen sowie Bearbeitungszeiten, i.d.R. mindestens acht Wochen. Befinden sich Linien in einem länger anhaltenden Notkonzept (aktuell bspw. RE11, RE82, RB65, RB66, RB67 uvm.) wird die Pünktlichkeit und die Zugbildung des verbliebenen Ursprungsangebots bewertet. Die Zuverlässigkeitsquote stellt die noch erbrachte Leistung dar.

Weitere Infos

Datengrundlagen SPNV-Qualitätsmonitor NRW

Die drei Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR), Nahverkehr Westfalen-​Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-​Ruhr (VRR) planen, organisieren und finanzieren den nordrhein-​westfälischen SPNV in den jeweiligen Regionen des Landes. Hierzu schließen sie Verkehrsverträge mit Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), die in ihrem Auftrag den Fahrbetrieb durchführen. Als Teil des Vertragsmanagements ist die Qualitätskontrolle eine der Aufgaben, die ein Aufgabenträger wahrnimmt.

Messwerte sind ein Teil der Liefernachweise, die die EVU den ​Aufgabenträgern zur Verfügung stellen. Um ein landesweites Bild der SPNV-​Qualität zu erhalten, fasst das Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan (KC ITF) die Qualitätsdaten nach einem landesweit vereinbarten Berechnungsverfahren zu vergleichbaren Qualitätskennzahlen für jede Linie zusammen und veröffentlicht diese.

Die Qualitätskennzahlen geben Auskunft, ob definierte Standards eingehalten werden oder getroffene Maßnahmen zur Beseitigung von Mängeln erfolgreich sind. Seit dem Jahr 2023 wird die landesweite Einstellung des Schienenverkehrs aufgrund von extremen Unwettern nicht mehr für die Zuverlässigkeitsquote berücksichtigt.

Berechnung der Kennzahlen

Den Werten zu Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Zugbildung liegen objektiv gemessene Daten zugrunde. Die Qualitätskennzahlen für Linien, die durch mehrere Aufgabenträgerregionen verlaufen, werden getrennt nach den Regionen ermittelt. Das Ergebnis für den gesamten Laufweg der Linie entsteht durch Verrechnung der Qualitätskennzahlen entsprechend der tatsächlich erbrachten Betriebsleistung je Aufgabenträgerregion. Unter „Hilfe“ finden Sie weitere Infos zu den Qualitätskennzahlen.

Ein aussagekräftiger Gesamtwert für jede Linie berücksichtigt die Qualitätskennzahlen

  • „Pünktlichkeit“ zu 40 %,

  • „Zuverlässigkeit“ zu 40 % und

  • „Zugbildung“ zu 20 %.

Da die äußeren Rahmenbedingungen der SPNV-​Linien in NRW sehr unterschiedlich und oft auch nicht durch das EVU zu beeinflussen sind, geht zusätzlich auch ein sogenannter Komplexitätskennwert in den Gesamtwert ein. Zur Ermittlung der Komplexität einer Linie werden insgesamt neun Kriterien herangezogen. Beispielsweise sind dies die Länge des Linienweges, ein vorhandenes Flügelungskonzept (mehrere Zugteile, die unterwegs geteilt oder vereint werden), die Nutzung überlasteter Gleise oder Wechselwirkungen mit dem Fern-​ oder Güterverkehr. Der Komplexitätswert wird jedes Jahr neu ermittelt.

Weitere Informationen SPNV-Qualität in NRW

Der SPNV-​Qualitätsmonitor NRW besitzt den Vorteil, dass vorliegende Qualitätskennwerte allen Interessierten schnell bereitgestellt werden. Der seit vielen Jahren veröffentlichte SPNV-​Qualitätsbericht NRW mit seinen umfangreichen Analysen und Hintergrundinformationen zur Entwicklung des SPNV in NRW bleibt weiterhin jährlich verfügbar. Ein quartalsweise erscheinendes Faktenblatt mit den wichtigsten SPNV-​Qualitätskennzahlen (Pünktlichkeit, Zugbildung, Zuverlässigkeit und Ausfallursachen) ergänzt die Informationen zur SPNV-​Qualität in NRW. Die ​​Aufgabenträger go.Rheinland, NWL und VRR veröffentlichen für ihr Verbandsgebiet regionale Berichte zur SPNV-​​Qualität auf ihren Webseiten.

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Sie haben aktuell alle EVU für ganz NRW ausgewählt. Sie berücksichtigen alle Produkttypen mit allen Komplexitätsniveaus. Es wird Ihnen die Betriebsqualität von allen Linien angezeigt.

_id _evu _producttype _client _fullname _subnet _runtime _line_stations Rang Linie Gesamtwert Komplexität Fahrgäste Pünktlichkeit Zuverlässigkeit Zugbildung single-line
EVU

Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) sind die Betreiber der SPNV-Linien in NRW

Die SPNV-​Linien in NRW werden von unterschiedlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen betrieben. Sie erbringen die Verkehrsleistungen im Rahmen eines Verkehrsvertrags mit dem jeweiligen Aufgabenträger (siehe Info zu „Region“). Die Auswahl der Verkehrsunternehmen erfolgt hierbei in EU-​weiten Vergabeverfahren. Insgesamt sind derzeit 14 EVU im Schienenpersonennahverkehr in NRW aktiv.

Fahrgäste

Gibt einen vereinfachten Überblick über die Fahrgastzahlen der Linie

Die Einstufung geht auf Jahresdurchschnittswerte der täglichen Ein- und Aussteiger (Montag bis Freitag) jeder Linie an Stationen in NRW zurück. Die Daten stammen aus Fahrgastzählungen oder automatischen Fahrgastzählsystemen (AFZS) und beziehen sich ín der Regel nicht auf das aktuelle Fahrplanjahr.

Bei neu eingeführten oder stark veränderten Linien können Angaben zur Nachfrage fehlen, wenn noch keine Fahrgastzahlen vorliegen.

Gesamtwert

Beschreibt die Betriebsqualität einer SPNV-Linie anhand der drei Qualitätskriterien Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Zugbildung

Der Gesamtwert berücksichtigt die drei Qualitätskennzahlen „Pünktlichkeit“ zu 40%, „Zuverlässigkeit“ zu 40% und „Zugbildung“ zu 20% und wird ausschließlich landesweit ermittelt. Um eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erzielen, geht zusätzlich die Komplexität einer Linie in die Berechnung ein. Siehe auch Info zu „Komplexität“.

Farbllich dargestellt wird der Gesamtwert wie folgt:

  • grün:  >95,0%

  • gelb:  90,0 % bis 95,0%

  • rot:  <90,0%

Komplexität

Der Komplexitätswert verbessert die Vergleichbarkeit der Ergebnisse

Linien, die besondere Ansprüche an den Betrieb stellen, werden bei der Berechnung der Qualitätskennzahlen mit einem Bonus bewertet. Insgesamt werden zur Ermittlung der Komplexität neun Kriterien aus vier Themenfeldern für jede Linie herangezogen:  

1. Themenfeld: Betriebsprogramm

  • Betriebsleitung der Linie in Zugkilometern pro Jahr

  • Länge des Linienweges in Kilometern

  • Vorliegen eines Flügelungskonzepts (mehrere Zugteile, die unterwegs geteilt oder vereint werden)

  • Länge der Wendezeiten am Linienende (Zeit zwischen Ankunft und Rückfahrt des Zuges)

     

2. Themenfeld: Infrastrukturvoraussetzungen

  • Ein-oder Mehrgleisigkeit der Strecke

  • Nutzung überlasteter Schienenwege

3. Themenfeld: Verkehrsabhängigkeiten

  • Wechselwirkungen zum Fern- und Güterverkehr

  • Wechselwirkungen zum Nahverkehr

     

4. Themenfeld: Nachfrage

  • Besetzungsgrad der Linie (wie ist das Verhältnis zwischen der Anzahl der Sitzplätze und der Anzahl der Fahrgäste im Durchschnitt des Jahres)

Der Komplexitätswert wird jedes Jahr neu ermittelt, sodass die aktuelle Situation entlang der Linie berücksichtigt wird.

Linie

Die Nahverkehrszüge in NRW verkehren auf etwa 100 Linien und im Takt

Alle Linien des SPNV in NRW haben eine eindeutige Linienbezeichnung. Alle Ergebnisse werden im SPNV-​Qualitätsmonitor NRW nach Linien getrennt dargestellt. In wenigen Fällen werden betrieblich zusammenhängende Linien (z. B. die Durchbindung von zwei Linien) mit vereinheitlichten Werten angegeben.

Der Takt ist ein fester Abstand, wie oft die Züge einer Linie fahren, z. B. alle 20, 30 oder 60 Minuten. Im Idealfall sind die Taktzeiten einer Linie für die Merkfähigkeit immer zur gleichen Minute, z. B. zur Minute 07 und 37 bei einem 30-Minutentakt.

In der Ergebnistabelle ist für jede Linie ein kurzer Steckbrief verfügbar, aus dem das Verkehrsunternehmen und die Laufzeit des Verkehrsvertrags hervorgeht.

Produkttyp

Im Schienenpersonennahverkehr in NRW gibt es die drei Produkttypen RegionalExpress (RE), RegionalBahn (RB) und S-Bahn (S)

  • Der RegionalExpress (RE) verbindet ausschließlich größere Orte miteinander, hält deshalb nur an ausgewählten Verkehrsstationen entlang des Linienverlaufs und stellt auf diese Weise schnellere Verbindungen entlang der Hauptverkehrsachsen her.

  • Die RegionalBahn (RB) bildet das Grundnetz des regionalen SPNV, verbindet Städte und Gemeinden in der Region und hält an jeder Verkehrsstation entlang des Linienverlaufs.

  • Die S-​Bahn (S) ergänzt bzw. ersetzt die RegionalBahn in Räumen mit sehr hohem Verkehrsaufkommen und verbindet Städte und Gemeinden des Ballungsraums mit dem Ballungskern im dichten Takt.

     

Pünktlichkeit

Wird an vertraglich festgelegten Messpunkten entlang des Linienverlaufs gemessen

Bei landesweiten Betrachtungen gilt ein Zug ab einer Verspätung von mehr als 3:59 Minuten als unpünktlich. Gemessen wird die Pünktlichkeit an mehreren Messpunkten im Linienverlauf. Bei besonders kurzen Linien können auch nur die Anfangs-​ und Endstation des Zuglaufs Messpunkte sein.

Farblich dargestellt wird die Pünktlichkeitsquote wie folgt:

  • grün: >90,0%

  • gelb:  80,0% bis 90,0%

  • rot:  <80,0%

Rang

Ergibt sich aus der Punktzahl des Gesamtwerts

Siehe auch Info zum Gesamtwert

Region

Der SPNV in NRW wird durch drei SPNV-Aufgabenträger organisiert: NVR, NWL und VRR

Die drei Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR), Nahverkehr Westfalen-​Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-​Ruhr (VRR) planen, organisieren und finanzieren den SPNV in den drei Regionen des Landes. Hierzu schließen sie Verkehrsverträge mit Eisenbahnverkehrsunternehmen (siehe Info zu „EVU“), die in ihrem Auftrag den nordrhein-​westfälischen SPNV durchführen. Als Teil des Vertragsmanagements ist die Qualitätskontrolle eine der Aufgaben, die ein Aufgabenträger wahrnimmt.

Zugbildung

Vergleicht die Sitzplatzkapazität der durchgeführten Fahrten mit der vertraglich vereinbarten Leistung

Technische Defekte an den Fahrzeugen können zu fehlenden Waggons oder fehlenden Zugteilen bei einer Fahrt führen. Auch durch Ersatzzüge kann es zu einem verringerten Platzangebot kommen. Die Sitzplatzzahl der durchgeführten Fahrten wird erfasst und der vertraglich vereinbarten Leistung gegenübergestellt.

Die Zugbildungsquote wird wie folgt farblich dargestellt:

  • grün:  >99,2%

  • gelb  98,5% bis 99,2%

  • rot  <98,5%

Zuverlässigkeit

Bewertet die nicht vorhersehbaren Fahrtausfälle

Nicht vorhersehbare Ausfälle treten meist sehr kurzfristig auf, u.a. durch extreme Witterungsverhältnisse, Schäden an der Strecke oder am Fahrzeug, fehlendes Betriebspersonal, polizeiliche Ermittlungen oder Notarzteinsätze. Für die Ermittlung werden die tatsächlich ausgefallenen Zugkilometer auf den Kilometer genau erfasst und mit den bestellten Leistungen in Zugkilometer verglichen.

Lange im Vorfeld bekannte Ausfälle durch geplante Bauarbeiten werden dabei nicht berücksichtigt, da Ersatzkonzepte wie ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen die Weiterreise der Fahrgäste sicherstellen.

Die Zuverlässigkeitsquote der nicht vorhersehbaren Fahrausfälle wird wie folgt farblich dargestellt:

  • grün:  >99,2% 

  • gelb:  98,5% bis 99,2%

  • rot:  <98,5%